Prada wegen kultureller Aneignung kritisiert

Wegen neuer Kollektion
Die bekannte Modemarke Prada steht im Mittelpunkt eines Skandals rund um ihre neue Kollektion, die auf der Mailänder Fashion Week für Herren präsentiert wurde. Auf dem Laufsteg war Lederschuhwerk zu sehen, das von der indischen Öffentlichkeit als traditionelle «Kolhapuri»-Sandalen erkannt wurde – benannt nach der Stadt Kolhapur.
Diese Sandalen werden von Hand aus natürlichem Büffel- oder Ziegenleder hergestellt, ohne Verwendung von Metallelementen. Typisch sind die offene Zehenpartie, die dicke Sohle und aufwendige Stickereien. Die dicke Sohle sorgt für gute Dämpfung, während die offene Form dem Fuß das Atmen ermöglicht. Im Jahr 2019 erhielten die Kolhapuri-Sandalen vom indischen Staat den Status einer geografischen Angabe (GI), was ihre Herkunft und kulturelle Authentizität bestätigt.
Indische Handwerker und Aktivisten wiesen darauf hin, dass Prada die kulturelle Herkunft des Designs nicht anerkannt und das Modell als gewöhnlichen Lederschuh beschrieben habe. Besonders empörend sei die große Preisdifferenz: In Indien kosten solche Sandalen etwa 12 Dollar, während Prada ein ähnliches Modell für fast 850 Dollar anbietet.
Später stellte Prada klar, dass das Design von indischen Kolhapuri-Sandalen inspiriert sei, und aktualisierte die Produktbeschreibung auf den offiziellen Kanälen.
Foto: Instagram @prada, depositphotos