Jonathan Anderson — der neue Kreativdirektor der Damenlinie von Dior
Von Loewe zu Dior
Der Nordire Jonathan Anderson wurde zum neuen Kreativdirektor des französischen Modehauses Dior ernannt, wie die Marke in ihren sozialen Netzwerken bekanntgab.
Der 40-jährige Designer ersetzt Maria Grazia Chiuri, die fast zehn Jahre lang die Damenlinie leitete. Anderson wurde bereits im April zum Designer der Herrenlinie ernannt, und nun erweitert sich sein Aufgabenbereich um die Leitung der Damenkollektion sowie der Couture.
Bevor er im Oktober während der Pariser Modewoche seine erste Damenkollektion für das Haus zeigt, wird er am 27. Juni mit der Herrenschau debütieren.
«Das Modehaus hatte seit Christian Dior keinen einzigen Kreativdirektor mehr, und wir finden, es ist an der Zeit, das zu ändern. Jonathan ist der talentierteste Designer seiner Generation», sagte Dior-CEO Delphine Arnault in einem Interview mit Vogue Business zur neuen Ernennung.
Zur Erinnerung: Jonathan Anderson debütierte 2008 mit seinem eigenen Label JW Anderson. 2013 wurde er Kreativdirektor des spanischen Modehauses Loewe, das wie Dior zur LVMH-Gruppe gehört. Anfang dieses Jahres verließ er Loewe.
Anderson war auch an großen Projekten beteiligt, wie zum Beispiel dem Entwurf von Rihannas Outfit für den Super Bowl 2023 und der Kostüme für einen Film von Luca Guadagnino. Im selben Jahr wurde er mit dem CFDA Fashion Award in der Kategorie «Internationaler Designer des Jahres» ausgezeichnet und erhielt den britischen Modepreis.
Bemerkenswert ist, dass Jonathan Anderson nun mit beeindruckender Intensität arbeiten wird — laut Business of Fashion wird er jährlich 18 Kollektionen entwerfen: 10 für Dior (darunter zwei Couture- und acht Prêt-à-porter-Kollektionen), sechs für sein eigenes Label JW Anderson und zwei im Rahmen der Zusammenarbeit mit Uniqlo. Dieses Arbeitspensum macht ihn wohl zum gefragtesten Designer seit Karl Lagerfeld.
Dior bringt dem LVMH-Konzern viermal mehr Umsatz als Loewe, was für Anderson eine erhebliche Erweiterung seiner Verantwortung bedeutet. Darüber hinaus steht er vor der Herausforderung, Dior zurück auf Wachstumskurs zu bringen. Laut dem Bernstein-Analysten Luca Solca sanken die Verkaufszahlen der Marke im ersten Quartal 2025 um 12–15 %. Der Grund sei eine starke Preiserhöhung — im Schnitt um 51 %, was viele Kunden dazu veranlasste, lieber in Reisen oder Schmuck als in Dior-Kleidung zu investieren.
Foto: Instagram @jonathan.anderson
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