«Gene oder Jeans?»: Kampagne mit Sydney Sweeney wegen Eugenik-Anspielung kritisiert

Darum geht es
Die neue Werbekampagne von American Eagle mit «Euphoria»-Star Sydney Sweeney ist in einen Skandal geraten. Auslöser war ein unglückliches Wortspiel mit den englischen Begriffen «jeans» (Jeans) und «genes» (Gene).
In einem der Videos sagt Sweeney: «Gene werden von den Eltern an die Kinder weitergegeben und bestimmen oft Merkmale wie Haarfarbe, Charakter und sogar Augenfarbe. Meine Jeans sind blau».
In einem anderen Clip erscheint der Satz «Sydney Sweeney has great genes», der sich anschließend in das Wort «jeans» verwandelt.
Nutzer sozialer Netzwerke kritisierten dieses Wortspiel, da sie darin eine Anspielung auf Eugenik sahen – die pseudowissenschaftliche Lehre von der «Verbesserung» der menschlichen Rasse, die besonders im nationalsozialistischen Deutschland verbreitet war.
Für zusätzliche Kritik sorgte die Wahl der Schauspielerin: Einige Kommentatoren meinten, die Kampagne stelle ein stereotypisch attraktives Erscheinungsbild in den Mittelpunkt – eine Blondine mit blauen Augen. Das rief bei einem Teil des Publikums Assoziationen mit idealisierten Schönheitsbildern hervor, wie sie früher ideologisch genutzt wurden.
Die Meinungen gingen jedoch auseinander. Manche erinnerten daran, dass ein ähnliches Konzept bereits in einer bekannten Calvin-Klein-Werbung mit Brooke Shields in den 1980er-Jahren verwendet wurde – ohne negativen Beigeschmack. Dennoch halten Kritiker die Kampagne im heutigen politischen und gesellschaftlichen Kontext – vor dem Hintergrund wachsender rechter Tendenzen und Donald Trumps Wahlkampf – für mindestens fragwürdig.
Foto: Instagram @americaneagle