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Diamantene Reliquien gestohlen: Was über den kühnen Raub im Louvre bekannt ist

Diamantene Reliquien gestohlen: Was über den kühnen Raub im Louvre bekannt ist

Diamantene Reliquien gestohlen: Was über den kühnen Raub im Louvre bekannt ist

Eine Operation wie aus einem Film

 

Nach dem spektakulären Raub am vergangenen Sonntag bleiben die Türen des Louvre für Besucher weiterhin geschlossen. Die Pariser Staatsanwaltschaft sucht nach vier Verdächtigen und prüft zwei Haupttheorien zum Verbrechen — Geldwäsche oder ein Auftragsraub. Eine ausländische Beteiligung wird ebenfalls nicht ausgeschlossen, gilt laut Ermittlern jedoch «nicht als Priorität».

Die Museumsmitarbeiter fürchten das Schlimmste: dass der gestohlene Schmuck eingeschmolzen und die Edelsteine einzeln verkauft werden könnten. Experten sehen jedoch noch eine Chance: Wenn die Stücke im Auftrag eines privaten Sammlers entwendet wurden, der sie intakt behalten möchte, könnten die Schätze unversehrt zurückgebracht werden.

Diamantene Reliquien gestohlen: Was über den kühnen Raub im Louvre bekannt ist
Perlentiara der Kaiserin Eugenie

Der französische Präsident Emmanuel Macron bezeichnete den Vorfall als «Angriff auf das kulturelle Erbe der Nation» und versprach, dass der Staat alle Anstrengungen unternehmen werde, um die Schmuckstücke zurückzuholen und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.

«Wir werden diese Reliquien finden, und die Kriminellen werden vor Gericht gestellt. Die Leitung der Pariser Staatsanwaltschaft ergreift bereits alle notwendigen Maßnahmen», erklärte er.

So verlief der Raub

 

Laut dem französischen Innenministerium drangen die vier Räuber am Morgen des 19. Oktober über eine Baustelle in das Museum ein. Zwei von ihnen, in gelbe Arbeitswesten gekleidet, benutzten eine Hebebühne, um ein Fenster mit einer Kreissäge aufzuschneiden. Auf diese Weise gelangten sie zur Galerie Apollo, in der die französischen Kronjuwelen aufbewahrt werden.

Die Täter schlugen mehrere Vitrinen ein und stahlen neun Exponate, bevor sie auf Rollern flohen. Eines der gestohlenen Objekte — die Krone von Kaiserin Eugénie, besetzt mit 1.354 Diamanten und 56 Smaragden — wurde später in der Nähe des Louvre gefunden. Sie ist beschädigt, kann jedoch restauriert werden. Vermutlich ließen die Diebe sie während der Flucht fallen.

Diamantene Reliquien gestohlen: Was über den kühnen Raub im Louvre bekannt ist
Gestohlene Juwelen

Das Innenministerium berichtete, dass die Operation etwa sieben Minuten dauerte, während Kulturministerin Rachida Dati präzisierte: nicht länger als vier Minuten. Französische Medien tauften den Vorfall bereits «den Raub des Jahrhunderts» und wiesen auf Sicherheitsprobleme in den führenden Museen von Paris hin.

Unbezahlbare Schätze

 

Der genaue Wert der gestohlenen Stücke ist unbekannt. Die französischen Behörden bezeichnen sie als «unbezahlbar», doch Experten schätzen allein die Krone von Kaiserin Eugénie auf mehrere zehn Millionen Euro — und dies ist nicht einmal das wertvollste der verschwundenen Artefakte.

Zu den gestohlenen Exponaten gehörten:

  • Das Saphir-Set — Tiara, Halskette und Ohrringe aus dem frühen 19. Jahrhundert. Sie wurden von mehreren Monarchinnen getragen, darunter Königin Marie Amélie von Frankreich und Königin Hortense von Holland. Die Tiara ist mit 24 Ceylon-Saphiren und über tausend Diamanten besetzt.
  • Das Smaragd-Parure — Halskette und Ohrringe, gefertigt vom Hofjuwelier François-Rénaud Nitot für Marie-Louise von Österreich, die zweite Frau Napoléon Bonapartes. Die Stücke enthalten 32 Smaragde und 1.138 Diamanten. Der Louvre erwarb dieses Set 2004 für 4,3 Millionen US-Dollar.
  • Der Schmuck von Kaiserin Eugénie — zwei Broschen und eine Perlen-Tiara, die der Frau von Napoleon III. gehörten. Die Tiara ist mit 212 Perlen und 1.998 Diamanten besetzt. Eine Brosche besteht aus Silber, Gold und Diamanten, die andere — ein sogenannter «Reliquienschmuck» — ist mit 94 Diamanten verziert.
Diamantene Reliquien gestohlen: Was über den kühnen Raub im Louvre bekannt ist
Brosche der Kaiserin Eugenie mit Diamantschleife

Interessanterweise erinnert der Vorfall an den Raub von 1792, als Diebe ebenfalls durch ein eingeschlagenes Fenster in den Louvre gelangten. Zudem jährt sich im Oktober 2025 der hundertste Todestag von Vincenzo Peruggia — dem berüchtigten Dieb, der 1911 die Mona Lisa unter seiner Kleidung aus dem Museum schmuggelte.

Foto: www.royalwatcherblog.com

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20.10.2025
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