Der zu fünf Jahren Haft verurteilte Ex-Präsident Frankreichs Sarkozy wurde aus dem Gefängnis entlassen

Nur 20 Tage nach Haftantritt
Der ehemalige französische Präsident Nicolas Sarkozy, der erst kürzlich seine fünfjährige Haftstrafe im Pariser Gefängnis La Santé angetreten hatte, ist wieder auf freiem Fuß. Das Berufungsgericht in Paris gab seinem Antrag auf Freilassung statt und entschied, Sarkozy bis zum Abschluss des laufenden Berufungsverfahrens unter richterliche Aufsicht zu stellen.
Anstelle der Haftstrafe trägt er nun eine elektronische Fußfessel und unterliegt strengen Auflagen: Er darf das Land nicht verlassen und keinen Kontakt zu Schlüsselfiguren des Verfahrens aufnehmen – darunter Justizminister Gérald Darmanin und dessen Umfeld.
Sarkozy verbrachte weniger als drei Wochen hinter Gittern. Bei einer Videoanhörung erklärte er, die Tage in Haft seien für ihn «sehr schwer» und «ermüdend» gewesen.

Zuvor war berichtet worden, dass Sarkozy in einer Einzelzelle von neun Quadratmetern untergebracht war. Ihm wurden drei Besuche pro Woche gestattet, ebenso wie die Nutzung eines Mobiltelefons – jedoch nur für Gespräche mit zuvor von den Ermittlungsbehörden genehmigten Nummern.
Zur Erinnerung: Das Gericht hatte den Politiker schuldig gesprochen, sich mit Mitstreitern verschworen und während seiner Präsidentschaftskampagne 2007 illegale Gelder vom verstorbenen libyschen Machthaber Muammar al-Gaddafi angenommen zu haben. Sarkozy weist die Vorwürfe entschieden zurück und bezeichnet den Prozess als «Akt der Rache».

Er gilt als der erste französische Staatschef der Nachkriegszeit – und zugleich als erster ehemalige Präsident eines EU-Landes – der tatsächlich hinter Gitter kam. Angesichts seines Alters hatte er das Recht, eine Strafmilderung zu beantragen – ein Recht, von dem das Gericht letztlich Gebrauch machte.
Foto: @nicolassarkozy





