Der Streit des Jahres: Trump und Musk tragen ihren Konflikt öffentlich aus

Und verlieren an einem Tag Milliarden
Die amerikanischen Medien warteten schon lange auf einen offenen Konflikt zwischen dem Milliardär Elon Musk und Präsident Donald Trump. Bereits im Frühling gab es Hinweise auf Differenzen, doch das Ausmaß und die Geschwindigkeit der “politischen Trennung” überraschten selbst Analysten. Besonders unerwartet war der Streit, da Musk als einer der wichtigsten Geldgeber für Trumps Wahlkampagne galt.
Nach einem Treffen mit dem deutschen Kanzler Friedrich Merz im Oval Office reagierte Trump erstmals öffentlich auf Musks Kritik am Gesetzespaket “The One, Big, Beautiful Bill”, das zentrale Elemente von Trumps Programm enthält: Steuersenkungen und eine strengere Einwanderungspolitik.
Der zentrale Streitpunkt: die Wirtschaft. Musk behauptet, dass die Umsetzung des Gesetzes das Haushaltsdefizit um 2,4 Billionen Dollar erhöhen würde. Das widerspricht direkt den Zielen des DOGE-Ministeriums, das er bis zu seiner kürzlichen Entlassung leitete und das eigentlich die Staatsverschuldung senken sollte. Besonders empörte ihn die schrittweise Abschaffung von Steuervergünstigungen für Hersteller von Elektrofahrzeugen — ein direkter Schlag gegen sein Hauptunternehmen Tesla.

Die Auseinandersetzung wurde sofort öffentlich: Musk nutzte die Plattform X (ehemals Twitter), während Trump über sein eigenes Netzwerk Truth Social reagierte.
Musk erklärte:
“Ohne mich hätte Trump die Wahl verloren. Die Demokraten würden das Repräsentantenhaus kontrollieren, und die Republikaner hätten nur 51 Sitze im Senat.”
Trump konterte:
“Der einfachste Weg, Milliarden im Haushalt zu sparen, ist, die staatlichen Subventionen und Aufträge für Musk zu beenden.”
Die Folgen sind bereits drastisch: Die Tesla-Aktien fielen an einem Tag um 14 %, wodurch sich die Marktkapitalisierung des Unternehmens um über 152 Milliarden Dollar verringerte. Musk selbst verlor etwa 34 Milliarden Dollar.
Trumps Unternehmen, die Trump Media and Technology Group, büßte 8 % ein, was sein Vermögen um 202 Millionen Dollar schrumpfen ließ. Auch der Memecoin TRUMP fiel um 10 %, was weitere Verluste von rund 900 Millionen Dollar für den US-Präsidenten bedeutete.

Auch Trumps Verbündete mischten sich ein. Der ehemalige Berater Steve Bannon forderte eine Überprüfung von Musks Einwanderungsstatus und deutete an, er könnte sich illegal in den USA aufhalten, da er in Südafrika geboren wurde.
“Ich bin fest davon überzeugt, dass er illegal hier ist und sofort abgeschoben werden muss”, schrieb Bannon.
Musk wiederum stimmte einem seiner Follower zu, der meinte, Trump solle des Amtes enthoben werden. Später beschuldigte er ihn auch, in die “Epstein-Akten” verwickelt zu sein — Dokumente, die mit dem skandalumwitterten Finanzier in Verbindung stehen, dem zahlreiche Fälle von Menschenhandel mit Minderjährigen und Zwang zur Prostitution vorgeworfen wurden.
Epstein beging 2019 im Gefängnis Suizid. Die vollständigen Unterlagen wurden nie veröffentlicht (laut Musk, weil Trumps Name darin auftaucht), doch es ist bekannt, dass zahlreiche Prominente im Skandal genannt werden — unter anderem Prinz Andrew aus dem britischen Königshaus.
Ein weiterer Betroffener ist SpaceX. Trump drohte, die staatliche Finanzierung des Unternehmens zu streichen. Musk kündigte daraufhin an, das Raumschiff Crew Dragon — das US-Astronauten zur ISS bringt — außer Betrieb zu nehmen. Später nahm er diese Drohung zurück.
Der Bruch zwischen Trump und Musk scheint sich von einem politischen Missverständnis zu einem umfassenden Krieg zu entwickeln – mit tiefgreifenden wirtschaftlichen und rufschädigenden Folgen für beide Seiten.
What's Your Reaction?
Nachrichtenredakteur